Praxis Philosophie und Ethik
Migration und Moral
Ausgabe April Heft 2 /
Artikelnummer | 23761702 |
Region | Alle Bundesländer |
Schulform | Realschule, Realschule plus, Werkrealschule, Sekundarschule, Mittelschule, Mittelstufenschule, Regelschule, Regionale Schule, Regionalschule, Oberschule, Integrierte Gesamtschule, Kooperative Gesamtschule, Gemeinschaftsschule, Stadtteilschule, Verbundschule, Gymnasium, Fachoberschule, Sekundarstufe II |
Schulfach | Ethik, Philosophie |
Klassenstufe | ab 5. Schuljahr |
Abmessung | 29,7 x 21,0 cm |
Verlag | Westermann |
Angesichts der Frage, wie wir auf die Herausforderungen durch die große Zahl an Flüchtlingen angemessen reagieren sollen, herrscht nicht nur völlige politische Uneinigkeit in Europa wie innerhalb der politischen Elite Deutschlands, sondern es besteht auch in der Bevölkerung ein erheblicher ethischer Klärungsbedarf. Er wird dadurch verstärkt, dass alle Seiten mit schwerem moralischem Geschütz operieren. Wer eine Begrenzung auf unmittelbar politisch Verfolgte und Kriegsflüchtlinge oder einen Aufnahmestopp für Flüchtlinge fordert, erscheint in den Augen anderer rasch als hart, egoistisch und unbarmherzig. Wer hingegen für eine liberale und offene „Willkommenskultur“ eintritt und schiere Not und Leid für das moralisch einzig angemessene Kriterium für die Aufnahme hält, wird nicht minder harsch kritisiert: Es sei heuchlerisch und wohlfeil, offene Grenzen zu fordern, wohl wissend, dass sie in der Realität nicht durchsetzbar sind, und es zeuge von gefährlicher Unbekümmertheit um die innere Sicherheit, staatliches Handeln unter ein gesinnungsethisches Prärogativ stellen zu wollen. Die wechselseitigen Vorwürfe ver wundern kaum, bedenkt man, dass in der Flüchtlingsdebatte sowohl eine moraltheoretische Tiefendimension tangiert ist, in der grundsätzliche Überzeugungen aufeinanderprallen, als auch zahlreiche ethisch relevante Einzelfragen unterschiedlich beantwortet werden.
Beides greifen die Beiträge dieses Heftes auf: Sie fragen nach der ethischen Relevanz von Fluchtursachen und nach moraltheoretisch konkurrierenden Ansätzen einer gerechten Zuwanderungs- und Flüchtlingspolitik. Da die Flüchtlingsfrage zu einer Flut an Meinungsäußerungen besonders in den digitalen Medien führt, sind typische Argumentationen in diesen Äußerungen von Bürgern auf ihre logische Stimmigkeit, Plausibilität und rhetorischen Muster zu untersuchen und zu bewerten. Wie viel Integration soll man gerechterweise fordern und welche Integrations hilfen anbieten? Es geht um biografische Porträts einzelner Flüchtlinge, um rechtliche Vorgaben für das Anhörungsverfahren; Fragen der Identität, der Selbst- und Fremdwahrnehmung von Migranten in literarischen Texten zum Thema Flucht und Exil, um Pressefotos zum Thema Flucht und Migration hinsichtlich Wirkung, Gehalt und Absicht unter medien theoretischen und -ethischen Ansätzen. Auch wenn „Migration und Moral“ sich noch kaum in Lehr- und Bildungsplänen als explizite Unterrichtseinheit findet, bieten deren Themen – etwa „Gerechtigkeit“, „Toleranz“ und „Globalisierung“ – doch zahlreiche Anknüpfungspunkte, unter denen sich die Beiträge dieses Heftes behandeln lassen. Sie können beitragen, die moralischen Orientierungsschwierigkeiten in der Migrationsfrage zu verringern.
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2. Praxis-Beiträge
Die Ergänzung zum Heft.
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