Praxis Philosophie und Ethik
Religionskritik heute
Ausgabe 2/
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Artikelnummer | 23761902 |
Schulfach | Ethik, Philosophie |
Klassenstufe | ab 5. Schuljahr |
Abmessung | 29,7 x 21,0 cm |
Verlag | Westermann |
Print-on-demand | Nach Bestellung erstellter und ggf. individualisierter Digitaldruck. Aussehen und Ausstattung können daher von der Abbildung oder Beschreibung abweichen. |
Wer heute Religionskritik betreibt, steht auf breitem Fundament. Die Grundsteine wurden in der vorchristlichen Antike gelegt, zwischen 500 und 300 v. Chr. lieferten Xenophanes, Demokrit und Epikur bereits die zentralen Thesen von der Projektion des Göttlichen, dem konsequenten kosmischen Materialismus und dem Anthropomorphismus der Gottesbilder. Aber so oft man auch in der langen Geschichte der Religionskritik deren endgültigen Abschluss festgestellt hat, wird sie doch weitergetrieben, als Gegenwehr zur heute neu aufkeimenden Religiosität.
Unterrichtlich räumen der phänomenologischen Darstellung von Religion und Religionen die Ethik- und Philosophie-Lehrpläne breiten Raum ein, Religionskritik spielt eine geringere Rolle und beschränkt sich meist auf „klassische“ Ansätze zwischen Hume und Freud, die längst didaktisch breit und gut aufbereitet sind.
Die Beiträge dieses Hefts konzentrieren sich stattdessen auf „Religionskritik heute“, also auf aktuelle Aspekte, Ansätze und Diskussionen rund um das Thema „Religionskritik“. Sie widmen sich sowohl der wiederaufgeflammten Diskussion um die Existenz Gottes – selbst wohl ein Indiz für das Wiedererstarken von Religionen – als auch der weitverbreiteten Religionskritik der „Neuen Atheisten“.
Ein ehemaliger Christ und ein ehemaliger Muslim begründen in Werken mit gleichlautenden und an Bertrand Russell anschließenden Titeln, warum sie ihrer Religion abgeschworen haben. Was für das Christentum, zumindest für moderne Theologen, weitgehend abgeschlossen ist, eine historisch-kritische Betrachtung ihrer „Heiligen Schriften“ und Personen, beginnt für den Islam gerade erst.
Ein weiterer Beitrag stellt neuere Untersuchungen zur kritischen Koran- und Mohammed-Forschung dar und kontrastiert sie mit den dogmatischen Aussagen zur Entstehung, zum Status und zur Urheberschaft des Korans.
Lässt sich kirchliches Wirken in einem hedonistischen Kalkül moralisch beurteilen? Einen Teilaspekt eines solchen Kalküls kann der Vergleich karitativen Wirkens einerseits, von kirchlichem Lobbyismus und Finanzgebaren andererseits leisten, dem ebenfalls ein Beitrag des Hefts nachgeht.
Religionskritik ist lange schon ein Thema auch der schönen Literatur. Aber man braucht auch dazu nicht auf die klassischen Beispiele – bei Goethe, Heine, Thomas Mann – zurückzugreifen: Ein Beitrag nimmt Religionskritik in neuerer Belletristik in den Blick.
Und schließlich darf man auch beim Thema Religionskritik schmunzeln. Der letzte Beitrag wendet sich an jüngere Jahrgänge, denn mit dem Schulen von Kritikfähigkeit sollte man früh beginnen. Er stützt sich auf Comics und Cartoons, die humorvolle Facetten der Religionskritik behandeln. Das Hehre und Heilige wird mit Humor behandelt – der bekanntlich dafür sorgt, dass man trotzdem lacht.
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