Um Sie bei der Planung und Umsetzung eines guten inklusiven Unterrichts zu unterstützen, stellen wir Ihnen im Ratgeber Kommentare, Tipps und Praxisbeispiele von Prof. Dr. Wolfgang Steinig zur Verfügung.
"Inklusion rückt die Unterschiedlichkeit aller in den Fokus. Vielfalt wird als Normalität akzeptiert."
Die Informationen sind in folgende Rubriken aufgeteilt:
Ein intensiver körperlicher Bezug zur silbischen Gliederung unserer Sprache ist eine wichtige Voraussetzung, um die Rechtschreibung zu erlernen. Deshalb sollte man die Kinder besonders zu Beginn der ersten Klasse, aber auch noch später, immer wieder Silben schwingen lassen, am besten stehend und mit weit ausholenden Armbewegungen, oder aber die Silben von Wörtern mit großen Schritten bewusst machen. Der Unterschied zwischen Lang- und Kurzvokalen lässt sich mit Gesten verdeutlichen. Wörter wie Schlaf oder Ofen werden beispielsweise mit langsam sich immer weiter ausbreitenden Armen gesprochen, wobei die langen Vokale a und o so gedehnt wie möglich gesprochen werden, während Wörter mit Kurzvokalen wie schlaff und offen mit einer kurzen heftigen Bewegung ausgestoßen werden, indem man die Handflächen aufeinander presst und die Arme von oben nach unten sausen lässt. So wird den Kindern der für das Deutsche fundamentale Unterschied in der Aussprache von Lang- und Kurzvokalen in betonten Silben gewissermaßen körperlich eingeprägt.
Aktivitäten im Plenum
Gemeinsame Phasen haben einen mehr oder weniger stark ausgeprägten rituellen Charakter mit identischen Elementen, die den Kindern Sicherheit und Orientierung geben und das Gefühl der Gemeinschaft stärken: Wir sind eine Klasse. Auch wenn wir alle sehr verschieden sind. Mit wenigen Worten und/oder mit vereinbarten Zeichen kann die Lehrkraft diese Phasen ankündigen, sodass sich die Kinder rasch und ohne größere Störungen auf die entsprechenden Plätze begeben können. Für die Arbeit im Plenum müssen die Kinder Gesprächsregeln kennen, vor allem sich gegenseitig zuhören, ausreden lassen und sich melden. Sich zu melden kennen die Kinder
normalerweise aus dem Kindergarten, daran kann man heute problemlos anknüpfen. Dennoch muss das auch zu Schulbeginn im Plenum thematisiert und auch später noch immer wieder geübt werden. Im Morgenkreis können bis zu drei Kinder etwas vorstellen, zeigen und erläutern oder erzählen. Bevor es losgeht, erfährt die Lehrkraft, um was es gehen soll und gibt Hinweise zur Darstellung. Die Kinder lernen dabei, die Relevanz von Informationen einzuschätzen: Nur bedeutsame Geschehnisse sind es wert, mitgeteilt zu werden.