Die Bedeutung des Bildes für den Philosophie- und Ethikunterricht wird in der Philosophiedidaktik nach wie vor kontrovers diskutiert. Bilder können aufgrund ihres Inhaltes eine Diskussion vorbereiten, man kann sie methodisch nutzen, indem sie die Verschränkung von Objektivität und Subjektivität kennzeichnen und uns schließlich auch als manipulierbare Augenwesen in Frage stellen. Die einen halten das Bild deswegen für einen hervorragenden medialen Weg zum Text und zur Diskussion, die anderen sind überzeugt, dass Bilder selbst bereits Medien der Philosophie sind, die mit Texten und Debatten methodisch-legitimatorisch gleichauf liegen und nicht notwendig einer Übersetzung in einen Text bedürfen. Das Heft zur Bilddidaktik will diesen Streit nicht lösen, ihn aber produktiv pointieren, da er nicht nur für die Planung und Durchführung philosophischer Bildungssituationen wichtig ist, sondern auch die Heterogenität des Umgangs mit Bildern und Fotos sowie das Fachverständnis der Philosophie maßgeblich beeinflusst. Damit liegt der Schwerpunkt des Heftes auf der methodischen Vielfalt des Einsatzes von Bildern im Ethik- und Philosophieunterricht von der 5. Klasse bis zum Abitur. Die ausgewählten Unterrichtseinheiten zeigen ganz unterschiedliche Bilder für den Philosophieunterricht und sollen helfen, diese methodisch angemessen zu erschließen. Dabei ist das Heft zur Bilddidaktik methodisch orientiert; die Bilddeutungs- und Bildproduktionsverfahren stehen im Mittelpunkt der didaktischen Auseinandersetzung. So bleibt „Praxis Philosophie & Ethik“ auch in dieser Ausgabe ein Magazin mit konkreten Unterrichtsvorschlägen bei gleichzeitigem Angebot verschiedener bewährter und neuer Methoden.