Politik erleben
Sozialkunde - Politische Bildung - Ausgabe 2023 für die östlichen Bundesländer
Region | Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen |
Schulform | Sekundarschule, Regelschule, Regionale Schule, Oberschule, Integrierte Gesamtschule, Gemeinschaftsschule, Gymnasium |
Schulfach | Gemeinschaftskunde, Politik, Sozialkunde |
Klassenstufe | 7. Schuljahr bis 10. Schuljahr |
Herausgeber/ | Wolfgang Mattes |
Bei der Neubearbeitung von „Politik erleben“ handelt es sich um eine Aktualisierung und Anpassung des Werkes an die neuen Herausforderungen für die politische Bildung. Das Werk wurde speziell für die Lernanforderungen in den östlichen Bundesländern konzipiert (einschließlich Berlin). In den Materialien finden sich immer wieder regionale Bezüge verteilt über eine Vielzahl von Themen über Mitgestaltung im Schulleben, Gemeinde- und Landespolitik bis hin zur Europäischen Union, wobei es in einem gesonderten Unterkapitel um die Frage der Leistungen der EU für die eigene Region geht.
Die Änderungen und neuen Schwerpunktsetzungen gegenüber der Fassung von 2017 lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Erweiterung des Angebots zur Differenzierung und des Umgangs mit Heterogenität
Die bisher eingeführte Fassung von „Politik erleben“ enthielt dazu bereits ein breites Spektrum von Möglichkeiten. Dabei lag und liegt weiterhin der Schwerpunkt auf der Verbindung zwischen individuellen und kooperativen Formen des Lernens. In der Neufassung bieten wir darüber hinaus erweiterte Differenzierungsmöglichkeiten zum Umgang mit Texten an. Zu den im Buch abgedruckten Auszügen aus Quellentexten gibt es oft einen ausführlicheren Textauszug und eine Fassung in einer leichteren sprachlichen Gestaltung. Beide sind über einen Webcode unkompliziert abrufbar. Die Schülerinnen und Schüler können so selbst wählen, welches Anspruchsniveau sie für sich als passend empfinden. Damit leistet die Neubearbeitung auch einen Beitrag zur Förderung eines sprachsensiblen Unterrichts. Nicht muttersprachliche Schüler/-innen können z.B. zunächst die einfache Sprachversion lesen und sich dann einer anspruchsvolleren Fassung widmen. So sollte es gelingen, auch die Lernenden mit noch vergleichsweise schwach ausgebildeter Lesekompetenz ín den Unterricht zu integrieren und gleichzeitig die bereits kompetenteren Leserinnen und Leser zu fördern.
Intensivierung der Medienkompetenz
Die Förderung von Medienkompetenz ist zunehmend eine Voraussetzung für selbstgesteuertes individuelles Lernen. Sie ist auch Grundlage für das Lernen mit digitalen Medien. „Politik erleben“ will mit erweiterter Schwerpunktsetzung einen wirksamen Beitrag dazu leisten, dass die dazu erforderlichen Kompetenzen im Unterricht erworben werden können. Mit Methodenkarten zur digitalen Mediennutzung bietet es im Rahmen der zeitlichen Möglichkeiten die Grundlage für eine kompetenzorientierte Medienschulung.
Weiterhin enthält das Buch Webcodes, mit deren Hilfe die Lernenden auf leicht zugängliche Weise das analoge mit digitalem Lernen kombinieren können. Besondere Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang dem Element „Selbstständig weiterlernen mit Medien“ zu. Hier erhalten die Lernenden zu passenden Inhalten weiterführende Lernaufgaben, die sich in besonderer Weise zur selbstständigen Bearbeitung außerhalb des Unterrichts eignen. Dabei wurde darauf geachtet, dass es dabei um mehr als erweiterte Hausaufgabenstellungen geht. Gezielte Recherchen gehören dazu, Vorbereitungen von Präsentationen sowie die Erstellung von Medienprodukten wie Schaubilder, Mindmaps etc.
Weitere Themen zur Förderung von Demokratiekompetenz
Die Förderung von Demokratiekompetenz im Zusammenspiel von Wissen, Werten und Können ist das wichtigste Ziel politischer Bildung und leitendes Prinzip der dem Werk zugrunde liegenden Lehrplankonzeptionen. Lehrerinnen und Lehrer in diesem Bemühen zu unterstützen, war bisher die wichtigste Intention von „Politik erleben“ und bleibt es auch in der Neuauflage.
Von Beginn des Unterrichts an gehört der Leitgedanke der Partizipation zu den übergreifenden Zielsetzungen. Schon im ersten Kapitel mit dem Thema „Demokratie lernen und leben“ können sich die Lernenden im Lebensbereich Schule mit den Grundlagen demokratischer Wahlen und Mitwirkungsrechten auseinandersetzen.
Eine weitere Vertiefung bildet die Behandlung demokratiefeindlicher Bestrebungen in der Gesellschaft bezüglich Extremismus, Rassismus und Hass im Netz. Unter anderem wird die Entstehung eines Bundesgesetzes am Beispiel des 2018 verabschiedeten und 2021 aktualisierten Netzwerkdurchsetzungsgesetzes thematisiert. Der zunehmenden Bedeutung von Verschwörungstheorien widmet das Schulbuch ein neu konzipiertes Unterkapitel, ebenso der Erarbeitung von Strategien zum angemessen Umgang mit Fake News und der Akzeptanz von Vielfalt bzw. Diversität für das Gelingen der Demokratie.
Stärkere Fokussierung auf Nachhaltigkeit und ökologische und ökonomische Bildung
Die Anforderungen an eine nachhaltige ökologische und ökonomische Umgestaltung der Gesellschaft mit dem Schwerpunkt Klimaschutz haben in den vergangenen Jahren dramatisch zugenommen. Zudem gehört der Themenbereich Ökologie mit dem Schwerpunkt Klimaschutz zu den Inhalten politischer Bildung, der die Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler besonders stark berührt. „Politik erleben“ trägt diesem Anspruch verstärkt Rechnung. Im Rahmen der Gemeindepolitik können die Lernenden in einem neu verfassten Planspiel zum Thema „Autos raus aus der Innenstadt?“ über wirksame Wege zur Klimaschutzpolitik im überschaubaren Raum diskutieren. Zu einem späteren Zeitpunkt geht es um die weitgehend eigenverantwortliche Simulation einer internationalen politischen Klimakonferenz, in der es um das verantwortliche Handeln der unterschiedlichen Akteure geht. Das Werk setzt den Schwerpunkt auf die politisch relevanten Aspekte von Nachhaltigkeit.
Über diese erweiterten Gestaltungsmerkmale hinaus behält die Neubearbeitung von „Politik erleben“ alle konzeptionellen Merkmale bei, die das Werk bisher ausgezeichnet haben und die in der Abfolge der bisher erschienenen Auflagen immer wieder evaluiert wurden. Verlag und Autorinnen und Autoren sind davon überzeugt, dass die nun vorliegende Bearbeitung sich in Übereinstimmung mit den Zielsetzungen und inhaltlichen Anforderungen der zugrunde liegenden Lehrpläne befindet und den Ansprüchen einer zukunftsorientierten politischen Bildung gerecht wird.
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