Methode der Haltestelle und digitales Buchstabenalbum/Buchstabenbuch
Marie-Claire / 09.09.2021


Hallo liebe Blogleserinnen und Blogleser,

in Rheinland-Pfalz sind die ersten beiden Schulwochen nun fast geschafft. So langsam gewöhnen sich meine Erstis an die Schule, an Lilo und mich und auch ich schalte wieder um vom vierten auf das erste Schuljahr. :) Vielleicht geht es euch ja auch so … man muss sich wieder in Geduld üben. ;)

Heute möchte ich euch eine Möglichkeit zeigen, die Buchstaben/Laute ergänzend und digital sinnvoll zu vertiefen. Das macht den Unterricht zum neuen Buchstaben etwas abwechslungsreicher und ihr schult gleich zu Beginn digitale Kompetenzen. Außerdem stelle ich euch die Haltestellen-Methode aus den Tipps zum Lernen vor.
Wer vielleicht schon einmal an meinem Webinar zur Medienbildung und Digitalisierung von PASSWORT LUPE teilgenommen hat, kennt das Buchstabenalbum schon. Dieses gestalte ich am liebsten mit der App „Book Creator“ auf dem Tablet (geht aber auch mit PowerPoint). Die Gestaltung und Einbindung der Alben hängen natürlich von den digitalen Voraussetzungen an euren Schulen als auch der Zusammensetzung eurer Lerngruppe ab. Ich gebe euch also Einblicke in meine Vorgehensweise und Gestaltung der Buchstabenalben, welche ihr ggf. dann auf eure Voraussetzungen und Lerngruppen abstimmen müsst. Zuerst fotografiere ich das Fibelbild bzw. die Fibel-Doppelseite ab und füge sie in mein Buch ein. Anfangs hinterlege ich Sprachaufnahmen und Fragen zum neuen Buchstaben auf dem Bild. Das sieht dann so aus: 
Bildmaterial privat
Bildmaterial privat
In den ersten Wochen des Buchstabenlehrgangs schauen wir uns gemeinsam das Bild auf der digitalen Tafel an. Die Kinder suchen Wörter zum neuen Buchstaben und wir spielen die Sprachaufnahmen ab. Außerdem können wir weitere Wörter finden und Sprachaufnahmen ergänzen. Die am rechten Rand hinterlegten Fragen zum Fibelbild beantworten wir zusammen. Außerdem ergänze ich eine weitere Doppelseite mit Bildern zum neuen Buchstaben, welche ich mit Sprachaufnahmen belege.
Für besonders fitte Kinder, die schon lesen können, kann man das Wortbild noch hinzufügen. Gemeinsam suchen wir weitere Wörter (Gegenstände, Namen etc.). Entweder fotografieren wir sie ab und fügen die Fotos in das Album ein oder wir nutzen Cliparts. Hier kann man dann auch eine kleine Silbenübung einbauen und Silbenbögen schwingen und setzen.
Ab dem dritten Buchstaben geht es dann auch ans Lesen erster Wörter und kleiner Sätze. Auch die Randspalten werden immer komplexer und lassen sich sehr gut als weitere Differenzierung einbauen. Die Kinder können ihre Leseflüssigkeit trainieren, die Wörter und Texte vorlesen üben und aufnehmen. Die Aufnahmen können sie dann ins Fibelbild als Sprachaufnahme einbetten. Andere Kinder, wie beispielsweise schwächere Leserinnen und Leser oder DAZ-Kinder, können sich die Aufnahmen anhören und parallel dazu mitlesen. Natürlich könnt ihr die Texte und Fragen für leseschwache Kinder auch selbst einsprechen, um sie im Leselernprozess zu unterstützen.

Das Buchstabenalbum ist erweiterbar und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Man kann kleine Leseübungen, Zeichnungen oder Wörterrätsel als Sprachaufnahme, Silben- oder Reimwörterübungen einbauen. Solange die Kinder noch nicht selbstständig mit den Tablets arbeiten können, muss man die Alben natürlich noch (basismäßig) selbst erstellen. Nach einigen Buchstaben und einem sicheren Umgang mit den Tablets, kann man die Kinder allerdings immer stärker in die Gestaltung einbinden oder selbstständig daran arbeiten lassen und man erhält ganz individuelle Buchstabenalben. Zuletzt möchte ich euch noch die Haltestellen-Methode vorstellen, die ich diese Woche in meiner Klasse eingeführt habe. Ihr findet sie in der Fibel in den Tipps zum Lernen (S. 127). Dadurch, dass sie mit Bildern dargestellt ist, kann man sie hervorragend mit den Erstis besprechen. Die Bilder hängen auch in meinem Klassenraum. So können sich die Kinder nochmal vergewissern, wie sie vorgehen sollen.
Bildmaterial privat
Bildmaterial privat
Je nachdem, wie ihr räumlich ausgestattet seid, solltet ihr die Haltestellen-Schilder im Raum platzieren und Sitzmöglichkeiten anbieten. In meinem Klassenraum liegen sie ganz dicht beieinander und je nachdem wie hoch das „Verkehrsaufkommen“ ist, setzen sich die Kinder auf eine Bank im vorderen Teil des Klassenraums.
Bildmaterial privat
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Die Haltestellen-Methode hat mehrere Vorteile. Zum einen schulen die Kinder ihre Teamfähigkeit. Sie vergleichen gemeinsam ihre Ergebnisse und unterstützen sich gemeinsam, Lösungen zu hinterfragen und ggf. zu korrigieren. Zum anderen entlastet die Methode auch euch als Lehrkraft. Man hat mehr Zeit, sich um einzelne Kinder zu kümmern.


Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren!
Eure Marie-Claire