PASSWORT LUPE – ein klarer Fall
Sarina / 15.07.2021Liebe LUPE-Freunde und -Freundinnen,
damit wirklich auch alles klar ist, möchte ich euch heute einen tieferen Einblick in die Konzeption, also die Theorie, die in PASSWORT LUPE steckt, geben. Zunächst einmal: PASSWORT LUPE zielt vor allen Dingen auf das heterogene Klassenzimmer ab. Jede Lehrkraft weiß nur zu gut wie viele verschiedene Leistungsniveaus mittlerweile in einer Grundschulklasse vertreten sind. Um diesen gerecht zu werden, bedarf es eines Lehrwerks, welches verschiedenste Niveaus auffängt und entsprechend differenzierte Aufgabenstellungen anbietet.
Einfach und gleichzeitig vielseitig
Die PASSWORT LUPE-Fibel (wie auch alle anderen LUPE-Materialien) ist in sechs Buchstaben-Kapitel eingeteilt. Die Themen der Kapitel orientieren sich an den Leitperspektiven der Lehrpläne. So geht es in Kapitel 5 bspw. im weitesten Sinne um das Thema Medien. Ein Thema, das besonders in der letzten Zeit mehr in den schulischen Fokus gerückt ist und somit Gesprächsanlässe und Vernetzungsmöglichkeiten für euch und die Kinder bietet. Aber auch Themen wie Umwelt, Sport oder Konsum werden aufgegriffen.
Lesenlernen leicht gemacht
Mit der PASSWORT LUPE-Fibel soll das Lesenlernen besonders einfach gemacht werden. Dies wird erreicht, indem verschiedenste Aspekte bei der Gestaltung der Texte und Aufgaben beachtet wurden:
- Das gesamte Wortmaterial in der Fibel und dem Arbeitsheft wurde möglichst in Form von prototypischen Wörtern ausgewählt. Prototypisch bedeutet Zweisilber, die betont – unbetont sind. Dadurch wird das natürliche Gespür für die Betonung, aber auch das Verstehen und die Schreibweise von Wörtern geschult, was besonders sprachschwachen Kindern zugutekommt.
- Alle Fibeltexte wurden so gestaltet, dass sie in ihrer Schwierigkeit aufbauend sind. Stolperfallen beim Lesen werden erst sukzessive eingeführt (zum Beispiel Doppelkonsonanz). Das Wortmaterial für jeden Fibeltext wurde somit unter ganz bestimmten Aspekten ausgewählt. Dabei findet man auf einer Doppelseite immer zwei Lesetexte auf zwei Anforderungsniveaus.
- Es gibt zu jeder Buchstabenseite eine Spalte unter dem Text, in der wichtige und schwierige Wörter des Lesetextes aufgeführt sind. Die Kinder können damit bereits vor dem Lesen ihr Vorwissen aktivieren und den eigenen Leseprozess entlasten. Somit wird ganz automatisch und implizit die Basis für erste Lesestrategien gelegt.
- Natürlich gibt es auch Bestandteile, die zum Fordern gedacht sind. Fragen zum Text sowie eine Randspalte mit zusätzlichem Wortmaterial bietet zusätzliche Aufgabenmöglichkeiten.
Insgesamt findet sich somit auf jeder Buchstabenseite in der Fibel die Möglichkeit der dreifachen Differenzierung – und das, ohne zusätzliches Material nutzen zu müssen.
Bei PASSWORT LUPE arbeitet ihr mit sechs Rechtschreibstrategien, die den Kindern beim richtigen Schreiben helfen. Die Strategien im Einzelnen kann man sich sehr gut im Prospekt von PASSWORT LUPE anschauen. Besonders zum Tragen kommt die Einführung und Anwendung dieser Strategien auf den „Unter der Lupe“-Seiten. Auf diesen Doppelseiten werden sprachliche Phänomene problemorientiert angegangen und untersucht. Dies ist super motivierend für die Kinder, da sie selbst als Detektive Sprache entdecken dürfen. Was besonders toll ist: Die Kinder lernen nicht nur eine Regel oder Strategie, sondern immer auch den Zweck dahinter. Es wird also das gewonnene Wissen mit direkter Anwendung des Gelernten verknüpft.
Diagnose
Es ist unerlässlich, dass wir regelmäßig den aktuellen Kenntnisstand unserer Kinder in den verschiedenen Kompetenzbereichen feststellen, um darauf aufbauend neue oder andere Differenzierungsmaßnahmen zu gestalten. In PASSWORT LUPE bieten sich viele extra dafür entwickelte Aufgabenformate und Seiten an. Dadurch werden die Kinder auch angeregt, selbst über ihren Lernprozess zu reflektieren und sich einzuschätzen.
In allen Lehrwerken wird das übergeordnete Detektiv-Thema stark hervorgehoben. Die Kinder lieben spannende Geschichten, in denen Rätsel gelöst oder Geheimnisse aufgedeckt werden müssen. Deswegen eignen sich die vier Kinder aus der PASSWORT LUPE-Fibel auch so wunderbar als motivierende Leitfiguren, mit denen sich die Erstklässler*innen auch in vielerlei Hinsicht identifizieren können. Umut zum Beispiel kommt aus einem türkischen Elternhaus. Elsa hat Probleme mit dem Lesenlernen und Paul besitzt eine körpermotorische Einschränkung. Lulu lebt bei ihrem alleinerziehenden Vater. Trotzdem oder gerade deshalb sind die vier Kinder allerbeste Freunde und halten immer zusammen. Vorbilder also, die ganz tolle Möglichkeiten für Gesprächsanlässe bieten. Vielseitig und innovativ.
PASSWORT LUPE bietet ein, wie ich finde, gut durchdachtes Konzept, das auf den Aufbau einer grundlegenden sprachlichen Bildung abzielt. Die Methoden und Strategien dahinter bieten die Möglichkeit, kompetenzorientiert und differenziert zu unterrichten. Alle Details aus dem Lehrwerk können hier gar nicht aufgezählt werden, aber ihr dürft euch schon darauf freuen, dass wir in den nächsten Wochen immer wieder einzelne Teilbereiche der Fibel „unter die Lupe“ ;) nehmen.
Alles Liebe!
Sarina