Praxisfeld Heimerziehung
Lehrbuch für sozialpädagogische Berufe
Schulbuch
3.Auflage 2021
Ein kostenfreies Digitales Prüfexemplar können Sie als Lehrkraft, Dozent/-in, Universitätslehrende/-r oder Referendar/-in anfordern.
ISBN | 978-3-427-50870-0 |
Region | Alle Bundesländer |
Schulform | Fachschule, Fachakademie |
Schulfach | Praxis- und Methodenlehre |
Beruf | Erzieher/-in |
Seiten | 358 |
Autoren/ | Heinrich Greving, Wilhelm Heidemann |
Abmessung | 24,0 x 17,0 cm |
Einbandart | Broschur |
Verlag | Westermann Berufliche Bildung |
Konditionen | Wir liefern zur Prüfung an Lehrkräfte mit 20 % Nachlass. |
Dieses Buch ist mehr als ein reines Lehrbuch. Es wendet sich in erster Linie an Studierende der Fachschulen für Sozialpädagogik und der Fachhochschulen für Sozialwesen. Aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in der Heimerziehung tätig sind, finden in diesem Buch grundlegende Informationen und Anregungen zu ausgewählten Themenbereichen ihres Arbeitsalltags.
»Praxisfeld Heimerziehung« bietet einen fundierten Einblick in ausgesuchte Handlungsfelder der Heimerziehung, die im Rahmen der Lernfelddidaktik in der Fachschulausbildung zur Bestimmung der Lernfelder notwendig sind. Praxisnahe Aufgabenstellungen helfen den Studierenden (und Lehrenden), sich in der Arbeit mit Lernsituationen zurechtzufinden. Darüber hinaus dienen kapitelspezifische Fragestellungen der Erarbeitung der Inhalte und können weitgehend auch im Selbststudium bearbeitet werden.
Die 3. Auflage wurde um die Darstellung der Querschnittsaufgaben ergänzt. Die dargestellten Kompetenzbereiche gehen über die in den Lehrplänen enthaltenen hinaus und beziehen sich konkret auf das Handlungsfeld Heimerziehung.
Erfahren Sie mehr über die Reihe»Autoren und Thema
Die Autoren Dr. Heinrich Greving (Jg. 1962), Professor für Heilpädagogik an der katholischen Hochschule Münster, und Wilhelm Heidemann (Jg. 1950), Dipl. Sozialarbeiter u. Organisationsberater, verfügen beide über langjährige Erfahrungen im Praxisfeld der Heimerziehung. Dabei schöpfen sie aus ihrem Alltagswissen, was wesentlich dazu beiträgt, dass die gesamte Darstellung absolut ansprechend und praxisnah erfolgt.
Zielgruppen
Zielgruppen der Publikation sind in erster Linie Studierende an Fachhochschulen sowie Fachschüler an Fachschulen für Erzieherberufe.
Aufbau
Der Aufbau der 260 Seiten umfassenden Publikation ist nach zentralen Handlungsfeldern der Heimerziehung gegliedert:
1. „Kinder und Jugendliche in ihrer Lebenswelt verstehen, Beziehungen entwickeln“
2. Gruppenpädagogisch handeln, soziales Lernen fördern“
3. „Entwicklungs- und Bildungsprozesse fördern“
Inhalt
Nach einer Einführung in die Grundlagen des Konzepts der Lebensweltorientierung wird zur Veranschaulichung des Praxisfeldes sowie zur Konkretisierung der Übungen als einführendes Beispiel die Wohngruppe „Schillerstrasse“ beschrieben:
Die Profile der 10 dort lebenden Jugendlichen sowie der 4 MitarbeiterInnen skizzieren das mögliche Spektrum von Persönlichkeiten, die in der Wohngruppenarbeit täglich miteinander zu tun haben. Im Verlauf der folgenden Kapitel wird auf dieses Beispiel immer wieder zurückgegriffen.
Im ersten handlungsfeldbezogenen Kapitel werden zunächst grundlegende Fragen behandelt: Was ist Heimerziehung, in welchen Strukturen wird sie geleistet? Gesetzliche Grundlagen werden ebenso erörtert wie der organisatorische Aufbau und die verschiedenen Formen von Heim-Einrichtungen. Kompetenzen und
Berufsprofile werden dargestellt, Verhaltensstörungen werden im Überblick erklärt.
Das Kapitel “ Gruppenpädagogisch handeln“ behandelt die Themen “ Familienprinzip“,
„Team- und Gruppenarbeit“ sowie den Tagesablauf einer Heimgruppe. Einzelne Arbeitsfelder, Aufgaben und Zuständigkeiten finden Berücksichtigung. Kompetenzen, Hierarchiefragen und Dynamiken werden besprochen.
Im dritten Hauptkapitel stehen die entwickungsfördernden Prozesse im Mittelpunkt. Hausaufgaben, Erziehungsplanung und ihre gesetzlichen Grundlagen sowie die ThemenSelbständigkeitserziehung und Partizipation werden diskutiert.
Die gesamte Darstellung wird durch Bilder und viele Grafiken aufgelockert. Tabellen und Übersichten erleichtern das Verständnis. Immer wieder finden sich Checklisten, Beispiele zur Konkretisierung und Verdeutlichung. Alle Themen werden vor dem Hintergrund von gründlich Aufgearbeiteter Literatur sehr praxisbezogen erarbeitet.
Diskussion
Die Stärken des Buches liegen in der kompakten Darstellung und Erklärung der zentralen Aufgaben und Problemfelder in der Heimerziehung. Viele fachliche Informationen werden zielgerichtet zusammengestellt. Der Text ist durchweg gut und verständlich geschrieben, einzelne Fragestellungen werden plastisch dargestellt, die naheliegenden Fragen werden praxis-orientiert und durch viele Übungen vermittelt. Ganz wesentliche theoretische Grundlagen werden sehr gut auf die Praxis übertragen.
Die Publikation dient nicht in erster Linie einer akademischen Auseinandersetzung mit dem Gegenstand der Heimerziehung. Eher stellt sie eine sehr fundierte Einführung in ein komplexes Handlungsfeld dar, welches der Berufsanfänger / die Berufsanfängerin zu durchdringen hat. Zu diesem Zweck werden in einzelnen Kapiteln jeweils spezifische Grundlagen erklärt und nutzbar gemacht. Ein umgreifendes Verständnis der Thematik: „Individuum und Institution in einem Hilfe-Kontrolle-Kontext“ wird damit erst mal zurückgestellt.
Dem einschlägig informierten Leser mag auffallen, dass die einzelnen Kapitel manchmal etwa unverbunden nebeneinander stehen. Zusammenfassende und auswertende Bündelungen fehlen weitgehend. Der Buchtext endet abrupt, ohne Schlusskapitel. Auch die fortentwickelten Schnittstellen der Heimerziehung zu anderen Bereichen kommen etwas zu kurz. Fragen der praktizierten Milieuorientierung werden zwar gestreift, die fachliche Zusammenarbeit mit dem (auch fachlichen) Umfeld bleibt in seiner modernen Bedeutung unterbelichtet. Dies mag für manche Teilthemen akzeptabel sein, nicht aber für das Thema „Zusammenarbeit mit Eltern“, welches absolut vernachlässigt wird. Auch die Lebenslaufperspektive sowie Übergänge in andere Hilfen werden wenig beachtet.
Die zugrunde gelegte Literatur bezieht neuere kritische Diskussionen zur Heimerziehung nicht ein. Auch vermisst der Leser Hinweise auf aktuelle Ansätze und auch auf Evaluationsergebnisse.
Fazit
Für eine grundlegende praxisbezogene Einführung in das spannende Arbeitsfeld der Stationären Erziehungshilfe ist das Buch bestens geeignet. Auch für all diejenigen, die noch vor oder im ersten Praktikum stehen, bieten die Lektüre und die Übungen zahlreiche und fundierte Anregungen. Die plastische und übersichtliche Darstellung macht es gerade auch für den nicht-akademischen Leser attraktiv.«
Quelle:
Matthias Moch. Rezension vom 15.04.2012 zu: Wilhelm Heidemann, Heinrich Greving: Praxisfeld Heimerziehung. Lehrbuch für sozialpädagogische Berufe. Bildungsverlag EINS GmbH (Köln), 1. Auflage 2011. ISBN 978-3-427-50556-3. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/12356.php (Datum des Zugriffs 21.08.2020).
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»Endlich – so möchte man es laut herausrufen – endlich ein Lehrbuch für die Ausbildung in sozialpädagogischen Berufen, welches das Thema Heimerziehung explizit aufgreift und nicht, wie in anderen vergleichbaren Schulbüchern, sträflich vernachlässigt. Endlich der Versuch, Bildung und Erziehung nicht nur allein im Elementarbereich zu verorten, sondern diese vornehmlich im Arbeitsfeld der stationären Erziehungshilfe zu aktualisieren. Und es gelingt den beiden Autoren in vorzüglicher Weise.
Nicht nur, dass diese einerseits ihre langjährige Praxiserfahrung in heil- und heimpädagogischen Einrichtungen und in der Lehrtätigkeit an Fachschulen und Fachhochschulen mit in das Werk haben einfließen lassen, sondern vor allem der Schwerpunkt ihres Buches sofort ins Auge fällt, weil er so erfrischend handlungsweisend ist: Die Alltagspädagogik. Orientiert an der Struktur der in NRW maßgeblichen Lernfelddidaktik für die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern werden nach einer Einführung zu Grundsätzen der alltagsorientierten Pädagogik in diesem Buch drei von vier Lernfeldern thematisiert. Festgemacht werden die Ausführungen an einer fiktiven Außenwohngruppe, die immer wieder auch als Grundlage für exemplarisches Lernen und Selbstüberprüfungsaufgaben dient.
Schon im ersten Lernfeld, in dem es um das Verstehen der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen sowie um den Beziehungsaufbau geht, wird deutlich, dass beide Autoren bewusst auf überfrachtende Informationen verzichten und sich auf pragmatische, weil praxisnahe Ausführungen beschränken. Studierende an Fachschulen und Fachhochschulen werden dies zu schätzen wissen. Auch im zweiten Lernfeld, in dem das Lernen in Gruppen sowie das soziale Lernen gefördert werden sollen, wird dieser Ansatz deutlich: Nach gruppenpädagogischen und –soziologischen Überlegungen steht das Handeln im Alltag und damit der Tagesablauf im Mittelpunkt. - Was haben eigentlich das Einräumen der Spülmaschine oder aber die Raumgestaltung mit Pädagogik zu tun? Können solche Tätigkeiten nicht auch von ungelernten Mitarbeiter/innen übernommen werden? – Heidemann und Greving geben hierzu überzeugende Antworten.
Im dritten Lernfeld geht es um die Unterstützung von Entwicklungs- und Bildungsprozessen. Und wieder staunt der Leser: Bildungsprozesse finden nicht nur in Kindertagesstätten oder aber Schulen statt, sondern ebenso in der Heimerziehung. Und dass am Ende des Buches die Partizipation und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen an Entscheidungsprozessen ausgiebig dargelegt wird, ist nicht nur den unsäglichen Missbrauchs- und Misshandlungsskandalen der zurückliegenden Jahre geschuldet, sondern macht ein erfreuliches Bildungsverständnis deutlich, welches nicht allein auf ökonomische Nutzung ausgerichtet ist, sondern vor allem am Klienten selbst.
Ja, es macht neugierig, dieses Lehrwerk, neugierig, viele der angeschnittenen Themen zu vertiefen. Und es macht vor allem Lust auf das Arbeitsfeld Heimerziehung, welches oftmals mit Skepsis durch Studierende begegnet wird. Und das ist der große Verdienst beider Autoren, die einen Folgeband mit Ausführungen zum vierten Lernfeld in Aussicht gestellt haben. Als didaktisch-methodische Grundlage für das Praxisfeld Heimerziehung ist dieses Buch unbedingt zu empfehlen, weil es die Leidenschaft für die Heimerziehung weckt und zum professionellen Handeln befähigt.« Martin Heiming
Rezension des Buches »Praxisfeld Heimerziehung – Lehrbuch für sozialpädagogische Berufe« von Wilhelm Heidemann und Heinrich Greving, Bildungsverlag EINS GmbH, 1. Auflage 2011, Köln.
Erschienen in: »Thema Jugend« Nr. 1/2021, Zeitschrift für Jugendschutz und Erziehung, Herausgeber: Katholische Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW e. V., Münster.
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