Transaktionsbeziehungen eines Unternehmens mit seiner wirtschaftlichen Umwelt
Zum Einstieg in den Buchführungsunterricht empfiehlt es sich, die wechselseitigen Beziehungen, die ein jedes Unternehmen mit seiner wirtschaftlichen Umwelt eingeht, anhand eines Unternehmensmodells zu verdeutlichen. Daraus lassen sich begriffliche Zusammenhänge erklären sowie Rückschlüsse auf die Werteströme ziehen, die grundlegend für die anschließenden Buchungen sind.
Den folgenden Erläuterungen liegt ein vereinfachtes Unternehmensmodell zugrunde, in dem der innerbetriebliche Leistungsprozess (Beschaffung – Produktion – Absatz) im Vordergrund steht. Der Leistungsprozess wird unterstützt durch die Bereiche „Finanzierung“ und „Investition“. Ergänzt wird das Unternehmensmodell durch externe Partner (Lieferer, Kunden, öffentlich-rechtliche Körperschaften, Kreditinstitute, Dienstleistungsunternehmen, …).
Das Unternehmensmodell verdeutlicht, dass es in jedem Unternehmen drei große Prozessbereiche gibt:
Der Leistungsbereich beinhaltet den gesamten Input an Gütern, Dienstleistungen und Arbeitskraft. Dies wird am Beispiel der Rohstoffe besonders deutlich: Rohstoffe werden auf den Beschaffungsmärkten eingekauft. Sie gehen als Input mengenmäßig in die Produktion ein und werden wertmäßig mit den Anschaffungskosten auf Aufwandskonten gebucht.
In Kombination mit Betriebsmitteln (Maschinen) und Arbeit entstehen fertige Erzeugnisse, die mit ihren kalkulierten Selbstkosten in den Absatz gehen, dort mit ihren Verkaufspreisen versehen und an die Kunden verkauft werden (= Absatzmärkte). Dieser Output wird wertmäßig als Umsatzerlös auf den entsprechenden Ertragskonten erfasst. Das Gewinn- und Verlustkonto führt die Aufwands- und Ertragskonten zusammen und weist den Erfolg aus.
Investitions- und Finanzbereich unterstützen den Leistungsbereich: Im Investitionsbereich finden vor allem die von Lieferanten gekauften Vermögenswerte (Anlage-/Umlaufvermögen) und die von Kunden empfangenen sowie an Lieferanten geleisteten Zahlungen ihren Niederschlag. Im Finanzbereich werden die bei der Kreditaufnahme entstehenden Schulden (Fremdkapital) sowie das Eigenkapital des Unternehmens erfasst. Vermögen, Schulden und Eigenkapital sowie deren Veränderungen werden auf Bestandskonten gebucht und jeweils mit ihren Istbeständen zum Abschlussstichtag in der Bilanz abgebildet. Auf der Aktivseite der Bilanz stehen die Vermögenswerte aus dem Investitionsbereich (= Anlagevermögen und Umlaufvermögen), auf der Passivseite die Schulden und das Eigenkapital aus dem Finanzbereich.
Viele finanzwirtschaftliche Transaktionen „laufen“ über die Finanzmärkte, insbesondere über die Konten, die die Unternehmen bei Kreditinstituten unterhalten. Neben dem laufenden Zahlungsverkehr werden über die Finanzmärkte auch Kreditaufnahmen, Geldanlagen, Unternehmensanleihen usw. abgewickelt.
Den folgenden Erläuterungen liegt ein vereinfachtes Unternehmensmodell zugrunde, in dem der innerbetriebliche Leistungsprozess (Beschaffung – Produktion – Absatz) im Vordergrund steht. Der Leistungsprozess wird unterstützt durch die Bereiche „Finanzierung“ und „Investition“. Ergänzt wird das Unternehmensmodell durch externe Partner (Lieferer, Kunden, öffentlich-rechtliche Körperschaften, Kreditinstitute, Dienstleistungsunternehmen, …).
Das Unternehmensmodell verdeutlicht, dass es in jedem Unternehmen drei große Prozessbereiche gibt:
- den Leistungsbereich
- den Investitionsbereich
- den Finanzbereich.
Der Leistungsbereich beinhaltet den gesamten Input an Gütern, Dienstleistungen und Arbeitskraft. Dies wird am Beispiel der Rohstoffe besonders deutlich: Rohstoffe werden auf den Beschaffungsmärkten eingekauft. Sie gehen als Input mengenmäßig in die Produktion ein und werden wertmäßig mit den Anschaffungskosten auf Aufwandskonten gebucht.
In Kombination mit Betriebsmitteln (Maschinen) und Arbeit entstehen fertige Erzeugnisse, die mit ihren kalkulierten Selbstkosten in den Absatz gehen, dort mit ihren Verkaufspreisen versehen und an die Kunden verkauft werden (= Absatzmärkte). Dieser Output wird wertmäßig als Umsatzerlös auf den entsprechenden Ertragskonten erfasst. Das Gewinn- und Verlustkonto führt die Aufwands- und Ertragskonten zusammen und weist den Erfolg aus.
Investitions- und Finanzbereich unterstützen den Leistungsbereich: Im Investitionsbereich finden vor allem die von Lieferanten gekauften Vermögenswerte (Anlage-/Umlaufvermögen) und die von Kunden empfangenen sowie an Lieferanten geleisteten Zahlungen ihren Niederschlag. Im Finanzbereich werden die bei der Kreditaufnahme entstehenden Schulden (Fremdkapital) sowie das Eigenkapital des Unternehmens erfasst. Vermögen, Schulden und Eigenkapital sowie deren Veränderungen werden auf Bestandskonten gebucht und jeweils mit ihren Istbeständen zum Abschlussstichtag in der Bilanz abgebildet. Auf der Aktivseite der Bilanz stehen die Vermögenswerte aus dem Investitionsbereich (= Anlagevermögen und Umlaufvermögen), auf der Passivseite die Schulden und das Eigenkapital aus dem Finanzbereich.
Viele finanzwirtschaftliche Transaktionen „laufen“ über die Finanzmärkte, insbesondere über die Konten, die die Unternehmen bei Kreditinstituten unterhalten. Neben dem laufenden Zahlungsverkehr werden über die Finanzmärkte auch Kreditaufnahmen, Geldanlagen, Unternehmensanleihen usw. abgewickelt.
Transaktionsbeziehung „Beschaffung“
Im nachfolgenden Beispiel ist der aufwandsorientierte Rohstoffeinkauf gegen Barzahlung modellhaft dargestellt (Beleg: Eingangsrechnung): Es handelt sich um einen Leistungszugang an Werten (= wertmäßiger Input in den Leistungsbereich), der buchungsmäßig im Soll des Kontos „6000 Aufwendungen für Rohstoffe“ erfasst wird.Die Gegenleistung des einkaufenden Unternehmens XY-GmbH besteht in der Zahlung des verhandelten und vereinbarten Kaufpreises. Es handelt sich um einen Geldabfluss aus dem Umlaufvermögen (z. B. Konto Kasse). Geldabflüsse werden im Haben gebucht.
Modell 1: Beschaffung
Aus dieser betriebswirtschaftlichen Sicht ergeben sich für das Verstehen der Buchführung wesentliche Zusammenhänge:
- Es stehen von vornherein die im Unternehmen ablaufenden erfolgsorientierten Prozesse im Vordergrund, die sich an konkreten Geschäftsfällen mit Belegen festmachen lassen (z. B. dem Einkauf von Rohstoffen gegen Barzahlung mit dem Beleg „Quittung“ oder „quittierte Rechnung“). Dem Lernenden wird somit der betriebswirtschaftliche Hintergrund für das formale Aufschreiben von Werten geliefert. Dies ermöglicht ihm, das formale Aufschreiben von Werten mit den verursachenden Geschäftsfällen verstehend in Verbindung zu bringen.
- Dem Lernenden wird von Anfang an vor Augen geführt, dass eine empfangene Leistung immer mit einer Gegenleistung verbunden ist, deren Wert aus Verhandlungen oder unternehmerischen Entscheidungen hervorgeht. Ein Unternehmer wird nur dann zu einem Kauf bereit sein, wenn er für ihn preislich und qualitativ vorteilhaft ist; das Entsprechende gilt für den Verkäufer. Die gleichen Überlegungen gelten z. B. auch für den Personalbereich: Der leistungsempfangende Unternehmer nutzt die Arbeitskraft des Arbeitnehmers nur zu einem Preis (= Lohn, Gehalt), der für ihn attraktiv ist; und der Arbeitnehmer wird sich – so er denn kann – so teuer wie möglich „verkaufen“.
- Empfangene Leistungen stellen einen mengen- und wertmäßigen Input in das Unternehmen dar. Entweder geht der Input direkt in den Leistungsbereich ein (z. B. als Rohstoffaufwand) oder zunächst in den Investitionsbereich (z. B. Maschine, Fahrzeug), um von dort die Leistungen nach Bedarf an die Produktion abzugeben (vgl. Abschreibungen als Wertminderungen durch Nutzung)).
- Die vom Unternehmen aus den Einkäufen zu erbringenden Gegenleistungen stellen Geldabflüsse aus dem Unternehmen dar. Sie werden entweder im Investitionsbereich gebucht (z. B. im Konto Kasse) oder im Finanzierungsbereich als zeitlich verzögerte, zukünftige Geldabflüsse (z. B. im Konto Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen).
Transaktionsbeziehung „Absatz“
Im nachfolgenden Beispiel ist der Verkauf fertiger Erzeugnisse gegen Barzahlung modellhaft dargestellt (Beleg: Ausgangsrechnung): Es handelt sich um einen Leistungsabgang an Werten (= wertmäßiger Output aus dem Leistungsbereich), der buchungsmäßig im Haben des Kontos „5000 Umsatzerlöse für eigene Erzeugnisse“ erfasst wird.Als Gegenleistung erhält der Verkäufer XY-GmbH die Zahlung des verhandelten und vereinbarten Kaufpreises durch den Kunden. Es handelt sich um einen Geldzufluss in das Umlaufvermögen (z. B. Konto Kasse). Geldzuflüsse werden im Soll gebucht.
Modell 2: Absatz
Die Transaktionsbeziehungen auf der Vertriebsseite führen zu folgenden Erkenntnissen:
In der wirtschaftlichen Praxis werden Investitionen häufig über Kredite finanziert. Der investierende Unternehmer verhandelt hierzu mit „seiner“ Hausbank
(= Kreditinstitut) über die Konditionen des Kredits (Beleg: Kreditvertrag).
Die Bank stellt den Kredit auf dem Bankkonto des Unternehmers zur Verfügung. Damit erhöht sich das Vermögen des Unternehmens im Investitionsbereich
(= Sollbuchung auf dem Konto „Bankguthaben“).
Zugleich geht der Unternehmer Bankschulden ein, die ihn zur Rückzahlung des Kredits (= Tilgung) und zur Zinszahlung verpflichten. Je nach der Kreditvereinbarung erfolgt die Tilgung entweder am Ende der Kreditzeit in einer Summe oder in Raten verteilt über die Laufzeit des Kredits. Bankschulden sind Teil des Fremdkapitals im Finanzierungsbereich. Bankschulden werden im Haben des Kontos „Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten“ gebucht.
- Dem Lernenden wird vor Augen geführt, dass eine abgegebene Leistung immer mit einer Gegenleistung verbunden ist, die aus Verhandlungen zwischen den Partnern hervorgeht (= Verkaufspreis); u. U. entscheidet die Marktmacht des Partners über den Preis.
- Abgegebene Leistungen stellen für den Verkäufer einen mengen- und wertmäßigen Output aus dem Leistungsbereich des Unternehmens dar.
- Die dem Unternehmen aus den Verkäufen zufließenden Gegenleistungen stellen Geldzuflüsse in das Unternehmen dar (= Kundenzahlungen). Sie werden im Investitionsbereich gebucht, z. B. im Konto „Kasse“ bei Barzahlung oder im Konto „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen“ bei späterer Kundenzahlung aufgrund eines Zahlungsziels.
In der wirtschaftlichen Praxis werden Investitionen häufig über Kredite finanziert. Der investierende Unternehmer verhandelt hierzu mit „seiner“ Hausbank
(= Kreditinstitut) über die Konditionen des Kredits (Beleg: Kreditvertrag).
Die Bank stellt den Kredit auf dem Bankkonto des Unternehmers zur Verfügung. Damit erhöht sich das Vermögen des Unternehmens im Investitionsbereich
(= Sollbuchung auf dem Konto „Bankguthaben“).
Zugleich geht der Unternehmer Bankschulden ein, die ihn zur Rückzahlung des Kredits (= Tilgung) und zur Zinszahlung verpflichten. Je nach der Kreditvereinbarung erfolgt die Tilgung entweder am Ende der Kreditzeit in einer Summe oder in Raten verteilt über die Laufzeit des Kredits. Bankschulden sind Teil des Fremdkapitals im Finanzierungsbereich. Bankschulden werden im Haben des Kontos „Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten“ gebucht.
Modell 3: Finanzierung
Erläuterungen:
Aus dem obigen Beispiel ergeben sich drei unterschiedliche Geschäftsfälle:
Aus dem obigen Beispiel ergeben sich drei unterschiedliche Geschäftsfälle:
- Zum einen die Kreditaufnahme mit der Buchung
Bankguthaben (Soll)#
an Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Haben). Diese Buchung bewirkt eine Bilanzverlängerung (= Aktiv-Passiv-Mehrung). Sie betrifft den Investitions- und den Finanzierungsbereich. - Zum zweiten die Kredittilung mit der Buchung
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Soll) an Bankguthaben (Haben).
Diese Buchung bewirkt eine Bilanzverkürzung (= Aktiv-Passiv-Minderung). Sie betrifft den Investitions- und den Finanzierungsbereich. - Zum dritten die Zinszahlungen mit der Buchung
Zinsaufwendungen an Bankguthaben.
Diese Buchung bewirkt einen Input in den Leistungsbereich (= Zinsaufwendungen) und einen Output aus dem Investitionsbereich (= Bankguthaben).